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PVC-Kleben

Der thermoplastische Kunststoff PVC (Polyvinylchlorid) ist ein weit verbreiteter Kunststoff. Produkte aus PVC sind beständig gegen Wasser, Laugen, viele Säuren und Kraftstoffe. PVC ist zudem sehr resistent gegen Licht (UV). Man unterscheidet zwischen Weich-PVC und Hart-PVC (Vinyl).

Weich-PVC findet man z.B. in Lkw-Planen, Teich- und Poolfolien, Fußbodenbelägen, Schläuchen, Schuhsohlen, Dachabdichtungen sowie als Kabelisolatoren. Aus Hart-PVC werden z.B. Rohre, Fenster-, Bau- und Sanitärprofile, Gehäuseteile sowie Hart-Schaumplatten hergestellt. Um PVC biegsam und weich zu machen, werden bei der Herstellung Weichmacher zugegeben. Weichmacher neigen jedoch dazu, auszudiffundieren und in den Klebstoffschichten zu migrieren. Das heißt, sie beeinflussen die Klebstoffschicht negativ. Klebstoffe müssen daher resistent gegen Weichmacher sein.

Klebtechnische Verbindungen von PVC-Materialien

PVC-weich miteinander

Für Weich-PVC eignen sich lösemittelhaltige Klebstoffe beziehungsweise Klebelacke sehr gut. Sie quellen die Kunststoffoberfläche auf, lösen diese an und erzeugen binnen Sekunden eine chemische Schweißnaht. Dieses Verfahren nennt man Kaltschweißen oder Quellschweißen. Wegen der schnellen Trocknung klebt man mit diesen Klebern vor allem kleine, passgenaue Verbindungen. Für große oder senkrechte Flächen (größer als DIN A 5 Formate) eignen sich lösemittelhaltige Kontaktklebstoffe auf Basis PUR (Polyurethan). Der beigemischte Vernetzer (Härter) macht sie resistent gegen Weichmacher, Feuchtigkeit und Wärme (je nach Formulierung zwischen +100 °C und +125 °C).

PVC-weich mit anderen Werkstoffen

Will man PVC-weich mit anderen Materialien kleben, muss auf das Kaltschweißverfahren verzichtet werden. Denn der zweite Werkstoff lässt sich durch das Lösungsmittel nicht anlösen bzw. verschweißen. Aus diesem Grund greift man hier ebenfalls auf das Kontaktklebeverfahren zurück.

Beim Kleben von PVC-weich mit blanken Metallen ist eine Vorbehandlung der Oberflächen mit einem geeigneten Primer nötig. Materialien, die bereits lackiert oder beschichtet sind, sowie Kunststoffe, Leder, Textilien und Hölzer verschiedener Art haften in der Regel mit Kontaktklebstoffen auf Basis PUR sehr gut auf PVC-weich und PVC-hart.

Unsere Empfehlung

Plastik-Kleber

Unser technicoll® Plastik-Kleber ist ein vielseitiger, farbloser Kunststoffklebstoff auf Basis einer Kunststofflösung.

Plastik-Kleber kaufen

Anwendungsbeispiele:

Reparieren einer Teich- bzw. Poolfolie direkt unter Wasser:

Risse oder Löcher in Teich und Pool lassen sich schnell und unkompliziert mit dem lösemittelhaltigen Klebstoff technicoll® 8002 abdichten. Dieser Spezialkleber lässt sich direkt unter Wasser verarbeiten und wird auf die vorab gut gereinigte Reparaturstelle aufgetragen. Teich und Pool sind nach Reparatur komplett wasserdicht und sofort wieder nutzbar.


Abdichten von Dachrinnen und Fallrohren:

Der technicoll®-Plastikkleber ist ein farbloses, flüssiges Kaltschweißmittel auf Basis einer Kunststoff-Lösung. Da er die Eigenschaft hat, Kunststoff-Oberflächen anzulösen, eignet er sich hervorragend für konstruktive Verklebungen von thermoplastischen Kunststoffen. Durch seinen Feststoffanteil haftet er auch gut auf blanken und beschichteten Metallen in Verbindung mit Kunststoffen. Er ist UV- und witterungsstabil und bleibt selbst bei Frost steif, schlagzäh und fest.

PVC-hart miteinander sowie mit anderen Werkstoffen

Profilmaterialien wie Ablaufleisten, Rohre, Platten und Spritzgussteile aus PVC-hart lassen sich durch Quellschweißung konstruktiv verbinden. Zum Kleben eignen sich aufgedickte, lösemittelhaltige und quellschweißende Klebstoffe. Sie bringen die nötige Klebkraft mit und halten mechanischen Belastungen stand.

Je nach Einsatzzweck und Verarbeitung sind auch schnellhärtende Kontaktklebstoffe oder reaktive Ein- und Zweikomponenten-Klebstoffe zum Kleben von PVC-hart eine gute Alternative. Hervorragende Klebeergebnisse liefern 2-K Produkte auf Basis MMA und PUR. Sie sind in verschiedenen Konsistenzen (von flüssig bis pastös) erhältlich. Für kleine Klebeflächen sollte man eher einen 2-K Klebstoff mit kurzer Verarbeitungszeit und schneller Härtung verwenden. Für sehr große Flächen ein langsam reagierendes Produkt.

Sollen Teile oder Flächen aus PVC-hart mit anderen Werkstoffen kombiniert und geklebt werden, ist es natürlich wichtig, die Klebeigenschaft des zweiten Werkstoffes genau zu prüfen. Bei Fragen beraten Sie kompetente Klebstoffanbieter gerne. Häufige Klebepartner von PVC-hart sind

  • blanke Metalle
  • lackierte oder beschichtete Flächen
  • thermoplastische oder duroplastische Kunststoffe
  • Holzwerkstoffe

Anwendungsbeispiele:

Einkleben von Fensterprofilen. Zum schnellen, konstruktiven Kleben von Fensterprofilen aus PVC-hart eignen sich 2-K Klebstoffe auf Basis PUR. Bei derartigen Konstruktionen ist es üblich, die nötigen Eckverbindungen mittels metallischer Eckverbinder zu verstärken. Ein geeigneter Kunststoff-Metall-Kleber ist z.B. technicoll® 8008.


Verglasen von Gewächshäusern. Der transparente Kunststoff PC ist eine Alternative zu Glas. Bei Wintergärten und Gewächshäuser ist der Einsatz von transparenten Stegdoppelplatten und Wellplatten sehr beliebt. Diese bestehen entweder aus PC oder aus PVC-hart. Letztere lassen sich am besten mit glasklaren 2-K Klebstoffen auf Basis PUR kleben. Eine gute Wahl ist der glasklare, UV-stabile und schnellhärtende Konstruktionsklebstoff technicoll® 9430-1.


Kleben von Spritzgussteilen. Der Kunststoff-Spritzguss ist ein Verfahren, das komplex geformte Apparate- und Gehäuseteile in nahezu jeder Größe ermöglicht. Bei Spritzgussteilen mit größeren Fügespalten eignen sich lösemittelfreie, quellschweißende 2-K Klebstoffe. Sie verfügen über 100 Prozent Festkörper und sind fugenfüllend. Da die Form der Werkstoffe stark variiert, bietet die Klebstoffindustrie eine breite Auswahl an geeigneten Klebstoffen. Hier empfiehlt sich ein fachliches Beratungsgespräch.

Theo

Theo