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Gummi mit Metall kleben

Gummi

Gummi ist ein industriell hergestellter Werkstoff. Ausgangsprodukt ist Naturkautschuk. Durch Vulkanisation und Zusatzstoffe wie Ruß und Schwefel entsteht aus dem Naturprodukt ein Industrieprodukt. Gummi ist nicht gleich Gummi. Die Klebstoffauswahl hängt vom Material, dem Anwendungszweck und der Beanspruchung ab. Die innere Festigkeit des Gummis spielt bei der Klebstoffauswahl ebenfalls eine Rolle. Zu beachten ist die Shore-Härte: Ist das Gummimaterial eher elastisch, weich-hart oder sogar sehr hart?

Hinweis

Oft werden gummiähnliche Kunststoffe als Gummi bezeichnet. Diese Elastomere, oft auf Basis Polyolefine, zeigen jedoch andere Klebeigenschaften als vulkanisierte Gummisorten. Im Neuzustand lassen sich Gummimaterialien am Geruch erkennen und unterscheiden.

Metalle

Eisen, Stahl, Buntmetalle – das Angebot an Metallen ist groß. Beim Kleben ist vor allem die Oberfläche (blank, lackiert, beschichtet) entscheidend. Buntmetalle enthalten oft Oxydschichten, die unbedingt entfernt werden müssen.

Gummi – Metall

Beim Kleben von Gummi mit Metall kommt es auf die Größe der Klebflächen an. Sehr kleine Flächen lassen sich schnell und prozesssicher mit Sekundenklebern (Cyanacrylaten) verbinden. Für größere Klebflächen (einige cm2 und mehr) eignen sich schnell anziehende Kontaktklebstoffe. Die Fügeteile sollte man innerhalb der Offenen Zeit mit kurzem, aber möglichst hohem Druck zusammenkleben. Auch Streifenapplikationen und Dichtungsmaterialien lassen sich mit Cyanacrylat- oder Kontakt- bzw. Reaktionsklebern verarbeiten.

Bei Anwendungen, die keine sofortige Anfangsfestigkeit erfordern, sind 2-Komponenten-Klebstoffe eine gute Lösung. Es gibt eine große Auswahl an Produkten in unterschiedlicher Konsistenz mit diversen Verarbeitungs- und Härtezeiten. Reaktionsklebstoffe wie Ein- oder Zweikomponentensysteme trägt man innerhalb der jeweiligen Topfzeit auf einen der beiden Werkstoffe auf.

Sehr große Klebeflächen von mehreren Quadratmetern klebt man am besten mit Kontaktklebstoffen. Sie enthalten flüchtige Lösemittel (Relation Applikationszeit / Ablüftezeit) und sind sofort anfangsfest. Die Werkstoffe lassen sich direkt nach dem Fügen weiterverarbeiten. Da der Einsatz von Kontaktklebern kein Verschieben der Teile erlaubt, ist ein exaktes und passgenaues Arbeiten wichtig. Der notwendige, kurze Anpressdruck erfolgt in der Regel mittels Rollen oder Walzen. Der Einsatz von Stapeldruck oder Flächenpresse ist nicht ratsam. Wer auf Kontaktkleber verzichten möchte, verwendet 1- und 2-K Reaktionsklebstoffe.

Unsere Empfehlung

GUMMI-METALL-KLEBER

Unser technicoll® Gummi-Metall-Kleber auf Basis Polychloroprene (CR) ist ein schnell fassender Kontaktklebstoff, speziell zur Verklebung von Gummi mit Metall.

Gummi-Metall-Kleber kaufen

Bevorzugte Klebstoffarten (Materialbedingte Abweichungen möglich)

MaterialkombinationKleinste FlächenMittlere Flächen
Große Flächen
Gummi* / Gummi*Cyanacrylat (CA)Kontaktklebstoff Basis Polychloroprene (CR)
2-K Klebstoff Basis Epoxidharz (EP)
2-K Klebstoff Basis Acrylat (MMA)
Gummi* / Metalle blankCyanacrylat (CA)Kontaktklebstoff Basis Polychloroprene (CR)
2-K Klebstoff Basis Epoxidharz (EP)
2-K Klebstoff Basis Acrylat (MMA)
Gummi* / Metalle lackiert, geprimert, beschichtet oder in anderen Oberflächen.Cyanacrylat (CA)Kontaktklebstoff Basis Polyurethan (PUR)
2-K Klebstoff Basis Polyurethan (PUR)
2-K Klebstoff Basis Acrylat (MMA)

Allgemein zeigen Kontaktklebstoffe auf Basis Polychloroprene (CR) gute Klebeigenschaften zu Gummi und Metalle

(*) Bitte die Vielzahl der angebotenen unterschiedlichen Gummisorten beachten! Diese Liste erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit, sie dient nur zur ersten Orientierung!

Vorbehandlungen

Auf der Oberfläche von Gummi können trennende Schichten vorliegen bzw. sich trennende Substanzen anlagern. Oberflächen blanker Metalle weisen oft Rost, Öle, Fette oder diverse Oxydschichten auf.

Um gute Klebergebnisse zu erzielen müssen die Klebflächen frei von den o. g. Schichten / Substanzen sein. Eine rückstandsfreie Reinigung kann mittels geeigneter Reinigungsmittel (z. B. Lösemittel, Reiniger u. a.) erfolgen. Ein Arbeitsgang des Anschleifens der zu klebenden Oberflächenvergrößert durch die entstehende Berg- und Talbildung die Klebflächen. Der Arbeitsgang Schleifen darf immer erst nach einer Reinigung erfolgen um zu verhindern, dass die trennenden Substanzen in das Material geschliffen werden. Nach einem Schleifvorgang ist eine erneute Reinigung nötig.

Bei einigen Gummisorten können während der Nutzungszeit / Beanspruchung im Gummi enthaltene Bestandteile ausdiffundieren, den Kleber unterwandern oder hinein migrieren und eine Klebung schwächen, bzw. schädigen. Solche Vorgänge sind im Vorfeld schlecht zu erkennen, abzuschätzen oder zu prognostizieren. Häufig werden diese Prozesse erst durch Umgebungseinflüsse wie Wärmeeinwirkung hervorgerufen. Es wird angeraten eine Gummiklebung vorab testweise durchzuführen und nach einigen Tagen zu bewerten.

Theo

Theo